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KANINCHEN

Einstieg

Das Hauskaninchen ist die domestizierte Form des europäischen Wildkaninchens. Hauskaninchen werden sowohl als Nutztiere zur Fleisch- und Pelzproduktion als auch als Heimtiere gehalten, wofür sich vor allem die Zwergrassen eignen.

Grundbedürfnisse:

  • Sozialkontakt mit Artgenossen (Kaninchen benötigen mind. einen Partner gleicher Art)
  • Bewegung, Nagen, Graben, Versteckmöglichkeiten/Unterschlupfe
  • Überblick
  • Abwechslung, Ruhepausen
  • Abwechslungsreiche Nahrung (Heu zur ständigen Verfügung, Kräuter, Gemüse und Obst)

Haltung und Pflege

Kaninchen sind reine Pflanzenfresser und brauchen eine entsprechende Ernährung. Der Verdauungstrakt der Tiere ist auf eine gleichmäßige Nahrungszufuhr angewiesen. Unterbrechungen in der Nahrungszufuhr über einen längeren Zeitraum sind als Notfall zu betrachten und können sich lebensbedrohlich auswirken. Der Verdauungsapparat ist auf die Verwertung von Gräsern ausgerichtet; kohlenhydratreiche Nahrung, wie z. B. Getreide, in zu großen Mengen kann langfristig Schäden verursachen. Grundsätzlich sollte die Futterzusammensetzung daher dem in freier Natur vorhandenen Nahrungsangebot ähneln und mindestens 16 % Rohfaser enthalten. Futterumstellungen sollten in kleinen Schritten vollzogen werden.

Heu und Grünfutter sind die wichtigsten Bestandteile der Ernährung. Bei der Zufütterung mit im Handel erhältlichen Futtermitteln, ist auf einen hohen Rohfaseranteil und einen möglichst geringen Getreideanteil zu achten!

Grundlegender Nahrungsbestandteil von Kaninchen sind Heu und Wasser. Heu aus jungen Pflanzen enthält viel Eiweiß und Nährstoffe, Heu aus älteren Pflanzen dagegen viel Rohfaser. Das Heu sollte einen wesentlichen Anteil von Wiesenkräutern haben. Um Verschmutzungen der Nahrung zu vermeiden, bietet sich die Verwendung entsprechender Vorratsbehältnisse (Raufe, Trinkflasche) an. Die Wasseraufnahme hängt vom Grünfutteranteil ab.

Neben Heu und Wasser ist Frischfutter für Kaninchen der zweite wesentliche Nahrungsbestandteil. Es sollte stets frisch sein. Übliche Nahrungsbestandteile sind Fenchel, Möhren, Gurke, Apfel, Feldsalat, Knollensellerie, rote Beete, Petersilie, Löwenzahn, Schafgarbe, Johannisbeerblätter, Kohlrabiblätter und andere frische Kräuter. Frisches Gras-Wildkräutergemisch kann nach der Gewöhnung in großen Mengen angeboten werden. Der Obstanteil sollte den Gemüseanteil aufgrund seines hohen Zuckergehaltes nicht übersteigen.

Kohlrabiblätter, Luzerneprodukte, Petersilie und Broccoli sollten nur in Maßen verfüttert werden, da der hohe Kalziumgehalt der Blätter zumeist zur Ausfällung von Kalziumoxalatkristallen in der Harnblase führt. Diese können zur Bildung von Blasensteinen führen, welche nur operativ entfernt werden können. Sämtliche Kohlarten wie Weißkohl und Rotkohl können Blähungen bis hin zur oftmals tödlich verlaufenden Trommelsucht verursachen und sollten daher anfangs nur sparsam verfüttert werden. Die Haltung von Kaninchen sollte sich genau wie die Fütterung an den natürlichen Verhaltensmustern der Tiere orientieren. Kaninchen leben in freier Wildbahn in größeren Gruppen, zeigen eine ausgeprägte soziale Hierarchie und Revierverhalten; als Rückzugsraum dienen selbst gegrabene Höhlen. Die Haltung eines einzelnen Kaninchens ohne entsprechende Beschäftigung ist daher streng genommen tierschutzwidrig. Für die häufig praktizierte Form der gemeinsamen Haltung eines Kaninchens und eines Meerschweinchens gilt diese Aussage ebenfalls. Bei einer reinen Käfighaltung ohne Auslauf kann das Bewegungsbedürfnis der Tiere nicht befriedigt werden. Im Allgemeinen rechnet man pro Kaninchen 2 m2 Platz und 4 Stunden Auslauf an.

Die Lust am Knabbern ist für Kaninchen arttypisch. Deshalb sind Hauskaninchen für den unbeaufsichtigten Freilauf in der Wohnung ungeeignet, insbesondere wenn elektrische Kabel für die Tiere erreichbar sind. Falls es nicht möglich ist, die Kabel für das Kaninchen unerreichbar zu verlegen, muss es beim Auslauf immer beaufsichtigt werden. Ist die Bewegungsfreiheit überwiegend eingeschränkt, wie z. B. bei Käfig- und Stallhaltung, müssen die Krallen der Kaninchen regelmäßig geschnitten werden.

Quelle:
www.wikipedia.de